
An diesem Wochenende hat Christian wieder einen Obstbaumschnittkurs für Interessierte gegeben und somit durch sein ehrenamtliches Engagement vielen Leuten das Wissen vermittelt, wie sie ihre Obstbäume oder auch Streuobstwiesen pflegen können.
Eine Streuobstwiese ist als Kulturfolge auf die Pflege und einen regelmäßigen Schnitt angewiesen, damit die Obstbäume einen guten Ertrag erzielen und diese nicht verbuschen. Durch ihre
Strukturvielfalt stellen Streuobstwiesen einen Lebensraum für über 5000 Tierarten wie viele Amphibien, Fledermäuse oder auch den Steinkauz und den Wiedehopf dar.Aus diesem Grund ist es wichtig,
dass sie durch Pflege erhalten bleiben und das nötige Wissen dafür weitergegeben wird.
In einem anfänglichen Theorieteil mit Schaubildern und ersten Demonstrationen haben wir gelernt, dass ein Erziehungsschnitt für Jungbäume wichtig ist, (Alter bis 10 Jahre). In dieser Zeit werden
die Bäume angeschnitten, sodass sie mehr austreiben und schneller wachsen. Außerdem kann durch gezielte Schnitte die Höhe und Symmetrie beeinflusst werden, in der sich Seitenäste (Leitäste)
bilden und eine Stabilität für die später zu tragenden Äste erreichen.
In dem Kurs haben wir uns auf den Erhaltungsschnitt von schon obsttragenden Bäumen, also das Weg- und Abschneiden, konzentriert. Die einzelnen Werkzeuge wie Säge, Schere und Schneidgiraffe wurden
erklärt. In der Gruppe wurde dann anschließend gemeinsam diskutiert, welcher Ast die Stammverlängerung darstellt und wie man am besten von oben nach unten Äste entfernt, damit der Baum sein
Gleichgewicht behält. Dabei soll nach dem Schneiden auch der untere Kronenbereich wieder gut belichtet sein. Äste, die in die Krone reinwachsen und bei Sturm abbrechen könnten, müssen ebenfalls
entfernt werden. Auch die Technik ist wichtig. Ein Aststumpf eines abgeschnittenen Astes soll nach einer Verzweigung beispielsweise nicht überstehen, da dieser Angriffsfläche für Pilze darstellt,
die den Baum krank machen können. Es hat Spaß gemacht, an der frischen Luft bei Sonnenschein im Team mit anzupacken. Manche waren sehr tatkräftig und sind direkt in den Baum geklettert, andere
haben sich von unten einen Überblick verschafft von dort aus oder auch mit einer Leiter geschnitten.
Jetzt kann bei der eigenen Obstbaumpflege nichts mehr schiefgehen und wir haben gemerkt, dass Obstbaumschneiden auch Spaß machen kann. Wir kommen alle gerne wieder zurück auf die Streuobstwiese
nach Sossenheim.