Insektenhotels zählen
Im Rahmen des diesjährigen NABU-Insektensommers vom 6. bis 15. August 2021 rufen das ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung und der NABU Frankfurt zur Zählung von Insektenhotels in Frankfurt am Main auf.
Erfassungszeitraum verlängert bis 22.08!
Insekten erfüllen auch in der Stadt wichtige Funktionen als Bestäuber, Schädlingsbekämpfer oder Aufräumkommando im Grünen. In vielen städtischen Gärten finden sie heute aber keinen geeigneten Lebensraum mehr vor. Das Insektensterben schreitet daher auch in der Stadt voran und rückt so wiederum immer mehr ins Blickfeld und Bewusstsein der Menschen. Viele möchten aktiv etwas zum Insektenschutz beitragen.
Insektenhotels beispielsweise dienen Wildbienen und Co. zur Aufzucht ihrer Brut und zur Überwinterung. Zugleich bietet ein Insektenhotel viele Möglichkeiten, sich mit der wundersamen Welt der kleinen Krabbeltiere im eigenen Garten oder vor der eigenen Haustür auseinanderzusetzen. Nisthilfen für Insekten sind schöne Eigenbau-Projekte – auch gemeinsam mit Kindern. Und auch im Baumarkt und im Discounter werden mittlerweile Insektenhotels angeboten.
Doch wie viele Insektenhotels gibt es eigentlich in einer Stadt wie Frankfurt am Main?
Das wollen wir herausfinden:
Ziel dieses Aufrufes ist es, eine Abschätzung darüber treffen zu können, welchen Beitrag Bürger*innen für Insektenschutz in der Stadt leisten, indem sie Brut- und Nisthilfen in Form von Insektenhotels bereitstellen. Durch die Erhebung soll auch ermittelt werden, in welchen Stadtteilen schon besonders viel für die Insekten getan wird und wo noch Aufholbedarf besteht.
So können Sie mithelfen:
1. Wählen Sie einen Startpunkt aus, z.B. vor Ihrer Haustür oder am Arbeitsplatz, in Verbindung mit dem Hundespaziergang, in der Kleingartenanlage oder auch in einem ganz anderen Stadtteil. Wir sammeln Zählungen von möglichst vielen verschiedenen Orten in Frankfurt.
2. Gehen Sie von dort bis zu 20 Minuten auf einen Beobachtungsgang in die Umgebung und halten Sie Ausschau nach Insektenhotels in Gärten, auf Balkonen oder im öffentlichen Raum. Auch kurze Beobachtungsgänge und Punktmeldungen sind möglich. Geben Sie dazu einfach im Formular die Dauer der Begehung möglichst genau an. Bei Punktmeldungen, d.h. Meldung von einzelnen Insektenhotels, z.B. im eigenen Garten oder im Garten von Bekannten, geben sie die Postanschrift oder Geokoordinaten möglichst genau an und tragen bei ‚Dauer der Begehung‘ eine 0 ein. Wenn Sie mehrere Insektenhotels an verschiedenen Standorten melden wollen, können Sie das Formular auch mehrfach ausfüllen.
3. Zählen Sie alle Insektenhotels, die für Sie als Fußgänger*in von der Straße und von öffentlich zugänglichen Flächen einsehbar sind, z.B. auch offene Hinterhöfe oder von außen einsehbare Privatgärten (bitte keinen Privatgrund unbefugt betreten!). Dabei unterscheiden wir große Insektenhotels (größer als 50 cm oder mehrere nebeneinander angebrachte kleine Nisthilfen) und kleine Insektenhotels (kleiner als 50 cm).
4. Geben Sie das Ergebnis Ihrer Beobachtung in unser Online-Formular ein (siehe unten). Alternativ können Sie das Formular auch ausdrucken und per Post (ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt am Main) oder E-Mail (stadtnatur@isoe.de)an uns schicken. Die Eingabe ist bis zum 22. August 2021 möglich.
Auch Beobachtungsgänge, auf denen Sie keine Insektenhotels gesehen haben, z.B. in dicht bebauten Wohngebieten oder Gewerbegebieten, sind für uns von großem Wert bei der Bestandsaufnahme. Geben Sie im Formular einfach eine ‚0‘ an.
Das Formular kann auch mehrfach, d.h. für mehrere Beobachtungsgänge, ausgefüllt werden. Vielleicht möchten Sie ja auch Freunde und Bekannte auf die Aktion aufmerksam machen oder im Verein oder der Schulklasse zur Zählaktion aufrufen? Die ausgedruckten Formulare können in dem Fall auch gesammelt an uns übermittelt werden (per E-Mail an stadtnatur@isoe.de oder per Post an ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung, Hamburger Allee 45, 60486 Frankfurt am Main).
Über die Ergebnisse der Zählung informieren wir nach Abschluss der Auswertung auf den Webseiten des ISOE und des NABU.
Was können Sie noch für Insekten tun?
In unserem Ratgeber „Winzige Nachbarn unter der Lupe“ haben wir zusammengetragen, was neben dem Insektenhotel außerdem wichtig ist, um Insekten im eigenen Garten oder auf dem Balkon anzusiedeln und kennenzulernen.
Mitmachen lohnt sich: Eintrittskarten zu gewinnen
Die ersten 20 Teilnehmenden erhalten je eine Eintrittskarte für das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt oder für den Palmengarten Frankfurt.
Teilnehmende für Interviews gesucht
Neben der Zählung von Insektenhotels werden wir auch kurze Interviews mit Frankfurter Bürger*innen führen. Dabei wollen wir mehr darüber erfahren, wie mit Insekten umgegangen wird und welche Einstellungen es gegenüber Insekten gibt: Inwieweit sind Bürger*innen bereit, Nisthilfen für Insekten einzurichten und zu betreuen? Worin liegt die Motivation, Lebensraum für Insekten zu bieten, anstatt sie – wie zum Beispiel Wespen – zu vertreiben? Für die Teilnahme am Interview verschenken wir je zwei Eintrittskarten für den Palmengarten Frankfurt oder das Senckenberg Museum Frankfurt. Interessent*innen für die Interviews können sich schon jetzt unter stadtnatur@isoe.de melden.
Über das Projekt SLInBio
Die Ergebnisse aus dieser Citizen-Science-Aktion fließen ein in das Projekt „SLInBio: Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität – Libellen, Heuschrecken, Hummeln & Co“, das im Oktober 2021 startet und den Erhalt der Insektenvielfalt in der Stadt zum Ziel hat. Das Projekt wird geleitet vom ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung. Dem Verbundprojekt gehören neben dem ISOE und dem NABU auch die Goethe-Universität Frankfurt, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, der Palmengarten, das Umweltamt und das Grünflächenamt der Stadt Frankfurt am Main, BioFrankfurt sowie die Fraport AG Frankfurt Airport Services Worldwide an. SLInBio wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) gefördert.
Für technische Fragen zum Formular
wenden Sie sich an willenbrink@nabu-frankfurt.de