SLInBio - Insektendiversität in der Stadt

Insektenvielfalt in der Stadt erforschen und fördern

Der NABU-Kreisverband Frankfurt am Main e.V. ist Teil des Projekts SLInBio!

Das Projekt „SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität: Libellen, Heuschrecken, Hummeln und Co.“ untersucht bis November 2024, wie Städte zum Erhalt der Insektenvielfalt beitragen können.

 

Um diese Frage zu beantworten, haben sich Frankfurter Institutionen mit ausgewiesener Biodiversitäts-Expertise in einem Forschungsverbund zusammengefunden. Unter der Leitung des ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung - untersuchen die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung (SGN), die Goethe-Universität Frankfurt und der NABU-Kreisverband Frankfurt am Main e.V. in Kooperation mit dem Palmengarten der Stadt Frankfurt sowie mit BioFrankfurt, dem Grünflächenamt und dem Umweltamt der Stadt Frankfurt neue Konzepte, um gemeinsam mit der Stadtbevölkerung einen Beitrag zum Erhalt der Insektenvielfalt zu leisten.

 

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) in der Fördermaßnahme „BiodiWert – Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft“ als Teil der BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt (FEdA) gefördert. 

 

Veranstaltungsangebote des NABU-Kreisverband Frankfurt am Main e.V. im Rahmen des Projektes SLInBio

 

Ansprechpartnerin für das Projekt SLInBio beim NABU-Kreisverband Frankfurt am Main e.V. ist Najua Saleem.


Besinnen & Samen streuen - Insektenprojekt SLinBio geht zu Ende

Hier und da ein brummen einzelner Hummeln. Im feuchten Nebel verschwunden?

Nein, in die Winterruh geht es für die Königin und viele andere Sechsbeiner.

In trockene Ecken und Winkel von Gebäuden, unter Laub, in der Erde, in totem Holz schlummernd oder in hohlen Pflanzenstängeln sind sie gut aufgehoben. 

 

Das SLInBio Projekt neigt sich dem Ende. Ein Fazit vom NABU zu Jahresende:

 

Durch die Kursreihe „Mit 6 Beinern durchs Jahr“ kamen in 2024 Kinder und Jugendliche in den Genuss Insektenvielfalt schätzen und schützen zu lernen. Für manche waren es erste Berührungen mit 6 Beinern, bei anderen ging es mehr in die Tiefe. Insgesamt hinterließen die Workshops bei den Teilnehmenden: 

  • Raus aus der Angst, rein in das Schätzen der Tiere und deren Lebensraum
  • Neugierde, mehr Insekten kennenzulernen
  • Ökologische Zusammenhänge mit ihrem Alltag zu verbinden

Die Kindergruppe der NAJU Frankfurt, Grundschulkinder und Jugendliche u.a. von den Pfadfindern der drei Lilien, von Förderschulen inkl. Haupt- und Realschulen, Gymnasial Schüler:innen, Familien und Erwachsene waren unter den Teilnehmenden verschiedener Workshops. Mit der ABS Lehrerkooperative erreichte der NABU Kinder aus einer Flüchtlingsunterkunft. Sie begeisterten sich u.a. für das Leben im und um den Teich im NABU Garten Sachsenhausen. Einige erblickten zum ersten Mal fasziniert Libellen: Es sind Schmetterlinge, die am Wasser wohnen, beschrieb sie ein Junge begeistert. 

 

Die Zusammenarbeit mit den GemüseheldInnen e.V. erwies sich als stimmige Kooperation. Dadurch wurden ca. 70 Schüler:innen mit Förderbedarf der Haupt- und Realschule erreicht. Wie bei der Lehrerkooperative, eröffnete dies den Zugang zu Zielgruppen, die bisher weniger mit dem Thema Insektenvielfalt und Biodiversität in Berührung kamen. „Ich bin überrascht, dass Insekten so viel machen können“, sagte eine Teilnehmerin, als es um Fliegen und Käfer als Bestäuber und Zersetzer ging. 

 

Rückblickend waren diese Erfahrungen mit den Teilnehmenden sehr wirksam:

  • Miteinander und voneinander Lernen fördert soziales Miteinander und die Lernfähigkeit
  • Begeisterung steckt an.
  • Viele verschiedene Sinne wie möglich einbeziehen, fördert die Lernfähigkeit.
  • Freies Entdecken und Erkunden fördert die Neugierde auf mehr.

Das Fazit lautet: Insektenvielfalt als Naturbildung ermöglicht Perspektivwechsel, gemeinsames Erleben, Fokus auf die Gegenwart, die Natur schätzen und schützen lernen.

 

 

Samen streuen nach der Winterruh

 

Damit die Erfahrung aus dem Projekt nicht nur im NABU Frankfurt genutzt, sondern weiter gestreut wird, entsteht derzeit eine Handreichung für die Naturbildung zum Schätzen und Schützen der Insektenvielfalt. Geplant ist die Handreichung auf der NABU Frankfurt Webseite herunterladen zu können. Ein Teil davon erscheint in einem Leitfaden für Lehrkräfte, der zum freien Download auf der Webseite vom Senckenberg Naturmuseum in 2025 zur Verfügung stehen wird. 

 

Auch ist der NABU Frankfurt fleißig dabei, im Garten sichtbare Lebensräume für Insektenvielfalt mit Schildern zu platzieren. Interessierte können sich dadurch vor Ort Inspiration holen und auf Entdeckung gehen. 

Manche Erfahrung und Entdeckung mag zeitweilig ruhen. Sobald sie keimt, wird sie unverhofft weitergetragen und woanders ihre Früchte tragen.  

 

Was begegnet uns im neuen Insekten Jahr – schon gespannt? 


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